Guttau und Brösa - Mit uns auf Zeitreise - 1976 Annahmestelle für Obst und Milchrampe

Zeitreise durch Guttau und Brösa

Mit uns auf Zeitreise durch Guttau und Brösa I Z městnymi chronistami na časowej jězbje

Im Jahr 2022 feierten die Einwohner von Guttau und Brösa die Ersterwähnung ihrer Kirche vor 800 Jahren. Seither ist in beiden Gemeinden viel passiert. Manches ist überliefert, in Zeichnungen festgehalten und im 20. Jahrhundert auch fotografiert worden. Die Arbeitsgemeinschaft Orts-Chronik Guttau-Hucina hat anlässlich des 800-jährigen Jubiläums der beiden Gemeinden einen Bildband „Mit uns auf Zeitreise durch Guttau und Brösa“ heraus gebracht, der Zeugnisse aus Vergangenheit und Gegenwart veröffentlicht.

Damals war´s | Tak bě tehdy                                             

(Auszug aus dem Bildband der Arbeitsgemeinschaft Orts-Chronik Gutta-Hucina)

Guttaus Kirche wurde das erste Mal am 25. Februar 1222 gemeinsam mit anderen Kirchen in einer in lateinischer Sprache verfassten Urkunde im damaligen Bischofssitz Göda erwähnt, der Name Brösa tauchte erstmalig 1433 in Schriften auf. Wahrscheinlich gab es die beiden Ansiedlungen schon viel länger, doch deren Existenz in früheren Zeiten bleibt für uns eine Vermutung. Der fruchtbare Boden und das flache Land, durch das sich die Spree, das Löbauer Wasser und andere Flüsschen schlängelten waren die Grundlage für die natürliche Teichlandschaft und die Voraussetzungen dafür, dass sich die Menschen gerade hier niederließen.

Guttau und Brösa damals und heute | Hućina a Brězyna něhdy a dźensa    

Guttau und Brösa sind zwei Dörfer, die vom jahrhundertealten Weg der Veränderungen in der Lausitz erzählen können. Damals war es, als die vorwiegend in der Landwirtschaft oder in der Karpfenzucht Beschäftigten sich mühsam ernährten und mit ihrer Hände Arbeit schufen, was sie zum Leben benötigten. 

Alte Schriften und später auch Erzählungen haben uns überliefert, wie sie gelebt haben könnten. Erste Fotos kamen im 20. Jahrhundert hinzu. Die heutige digitale Fotoflut überwältigt uns. Doch gerade die wenigen Fotografien aus längst vergangenen Zeiten wecken in uns nostalgische Emotionen und lassen uns nachdenklich an das Wirken unserer Vorfahren denken. Jede Fotografie erzählt uns eine Geschichte. Die Älteren können sich vielleicht erinnern, die Jüngeren von uns staunen, wie ihre Großeltern oder Urgroßeltern ihr Leben meisterten. Manch altes Foto lässt nur erahnen, wo es entstanden sein könnte. Einige der Gebäude gibt es heute nicht mehr, andere sind mit den Jahren liebevoll restauriert oder umgebaut worden. 

Meilensteine der geschichtlichen Entwicklung | Mězniki stawizniskeho wuwića

Gerade nach dem Umbruch in den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts, den wir als „Wende“ bezeichnen, hat sich vieles getan. Die Einwohner haben das Angebot der Baumärkte genutzt und ihre Wirtschaften und Höfe herausgeputzt. Beide Dörfer sind moderner geworden und manche Fördermittel haben geholfen, das Dorfantlitz zu verschönern. Doch es gab nicht nur Fortschritte. Gerade heute trauern wir um Errungenschaften, die zum Dorfleben gehörten, wie die Einkaufsstätte, der örtliche Bäcker, die Bank oder der Friseur. Der Initiative der Inhaber zweier Gaststuben ist es zu verdanken, dass wir nach wie vor in die Gastwirtschaft „Zur Einkehr“ in Brösa und in den „Radlerhof“ in Guttau einkehren können.

Das Wichtigste jedoch in einem Dorf sind die Menschen, so auch in Guttau und Brösa. Der Zusammenhalt war und ist in guten wie in schlechten Zeiten unfassbar groß und wird von Generation zu Generation weitergetragen. Davon zeugen viele gemeinsame Aktivitäten der Bewohner, die Vereinsarbeit, das ehrenamtliche Wirken der Feuerwehr – nicht nur, wenn es brennt – und die Volksfeste, die alle Dorfbewohner gemeinsam feiern. Und so soll es auch in Zukunft bleiben.    

Die Arbeitsgemeinschaft Orts-Chronik Guttau · Hućina in eigener Sache | Dźěłowe zjednoćenstwo městneje chroniki Hućiny wo sebi

Die Sonne strahlt am azurblauen Himmel. Eine Seltenheit in den letzten Monaten des ausgehenden Winters. Die Kohlmeisen stürmen das Vogelhäuschen trotzdem, als wäre der angehende Frühling nicht zu ahnen.

Die Ortschronisten aus Guttau und Brösa haben die trüben Tage genutzt, um in Erinnerungen zu schwelgen. Viele Ortsansässige haben für Karl Barthe aus Brösa und die Arbeitsgemeinschaft Orts-Chronik Guttau · Hućina ihre Fotoalben aus der Versenkung geholt und ihnen die schönsten Fotografien vergangener Tage zur Veröffentlichung überlassen. Beide Dörfer können auf eine wechselvolle Geschichte zurückblicken. Die ersten Zeugnisse der Existenz waren natürlich keine Fotos. Erste Skizzen oder Zeichnungen der Orte stammen aus dem 19. Jahrhundert, im 20. Jahrhundert kamen Bilddokumente hinzu. Erstaunliches haben die Menschen schon damals geleistet, manches wurde in zwei Weltkriegen zerstört, doch nie haben sie den Mut verloren, Neues anzupacken. Die Fotografien aus alten Tagen zeugen davon, auch wenn sie manchmal zerkratzt sind oder Flecken vom vielen Herumreichen aufweisen. War das Tagwerk geschafft, haben die Menschen gemeinsam gefeiert. 

 Betrachten wir unsere Heimat heute, sehen wir viel Schönes, das in den letzten Jahrzehnten entstanden ist. Euphorisch haben die Dorfbewohner nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten mitgewirkt, den Dorflandschaften zu neuer Schönheit zu verhelfen. 

Wir Ortschronisten wollen das Leben unserer Vorfahren mit all seinen Facetten für die Nachwelt sichtbar machen und ihr Andenken aufbewahren. Die Ablichtungen vergangener Tage als auch die Fotografien aus der heutigen Zeit sind Zeugen einer unfassbaren Entwicklung und werden in einigen Jahrzehnten schon wieder zu den Dokumenten der Vergangenheit gehören. 

Momentaufnahmen aus unserem Leben und dem unserer Vorfahren. Wir haben sie gern für Sie zusammengetragen!

Die Arbeitsgemeinschaft Orts-Chronik Guttau · Hućina

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