Finnland-Fotos-Winterurlaub in Lappland, Februar 2018

Finnland-Fotos-Winterurlaub in Lappland 2018

Ich zeige euch meine schönsten Fotos, die auf meiner Reise in das verschneite Finnland im Jahr 2018 entstanden sind.

Wieder da – Winterurlaub in Finnland im Februar 2018

Eigentlich wollten wir gar nicht so lange warten. Lappland im Februar 2013 hat uns so fasziniert, dass wir schon im nächsten Winter wieder kommen wollten. Zurück in Deutschland hatte uns aber das Leben wieder, das Tagwerk auf Arbeit, unser kleines Haus auf dem Lande und wenn ich jetzt rückblickend überlege, weiß ich gar nicht, was sonst noch so alles war. 2016 war es aber soweit, das Finnlandfieber war übermächtig und wir planten langfristig eine Winterreise nach Finnland im Februar 2017 über den 60. Geburtstag meines Mannes. Es kam jedoch anders getreu dem Zitat von John Lennon. „Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen.“ Was war passiert? Die Skipiste in Obereggen wurde uns zum Verhängnis und ein überschneller Südtiroler Skifahrer. Ein Kreuzbandriss und die anschließende Operation beendete unsere Vorfreude abrupt, und wir haben das erste Mal unsere langjährig bestehende Reiserücktrittsversicherung bemühen müssen. Mit weiteren Details will ich euch nicht langweilen, denn meine Überschrift lautet „Lappland 2018“. Wir haben also 2018 erneut unser Glück versucht (und vorher auf das Skifahren verzichtet …), und haben es im hohen Norden auch gefunden.

„Aurora Estate“ – bestes Newcomer-Boutiquehotel Europas steht in Finnland und wir waren dort

Das „Aurora Estate“ befindet sich am Ufer des „Ylläsjärvi-See“ in der Nähe des größten finnischen Skigebietes. Die Ski- und Schneemobilstrecken beginnen wenige Gehminuten vom Hotel entfernt und werden vom Ausrichter „Safartica“ perfekt betreut. Die Silhouette des „Ylläsfjell-Berges“ erhebt sich majestätisch im Hintergrund des Hotels und ein kleines Café und ein Lebensmittelladen runden das Angebot für einen erholsamen Urlaub ab, in dem es an nichts fehlen soll.

Das „Aurora Estate“ ist ein famoses Boutique-Hotel mit 7 Zimmern, 2015 neu gebaut mit Baumaterialien aus der Umgebung, die dem finnischen Stile entsprechen und einem modernen Spitzenrestaurant, das frische und gesunde, ideenreiche finnische und europäische Küche bereit hält, an die wir uns auch zu Hause noch gerne erinnern. Das atmosphärische alte Blockhaus namens „Jussan Pirtti“, direkt neben dem Hotel gelegen, beherbergt eine elektrische Sauna, den Ruheraum konnten wir mit einem urigen Kamin selbst feuern. Die Rauchsauna im Hof und ein beheizbarer Jaccuzzi im Freien rundete das Ambiente ab. Was konnte es Schöneres geben, als nach eine erholsamen Saunagang in das eiskalte Wasser des Ylläsjärvi zu steigen und danach in den dampfenden Whirlpool.

Ihr wisst nicht, was eine Rauchsauna ist? Ich erkläre es euch: Die finnische Rauchsauna hat in der Mitte einen Ofen, in dem ein Haufen Steine glüht. Der dabei abgesonderte Rauch wird bei der „Savu-Sauna“ (im Gegensatz zu moderneren Varianten mit Schornstein) nicht nach außen abgeführt, sondern bleibt stattdessen im Raum und verteilt sich auf Sitzbänken und an Holzwänden. Die dunkle, manchmal auch schon schwarze Rußfärbung des Holzes ist ein charakteristisches Merkmal der finnischen Rauchsauna, die Luft riecht dann natürlich ebenso, aber das Gute daran ist, dass der Ruß desinfizierend wirkt. Später wird die rußige Luft durch die Tür oder eine extra dafür in die Holzwand eingelassene Luke abgelassen. Nun fragt ihr bestimmt, wer soll denn so etwas mögen? Na ja, im Zeitalter der elektrischen Sauna ist die Rauchsauna verständlicherweise nicht jedermanns Sache. Man verlässt die Sauna angerußt – als „Schwarzer Peter“ sozusagen, auch wenn man zusätzlich auf Holzplatten sitzt. Erlebt haben kann man die seit über 2000 Jahren praktizierte Form des Saunierens trotzdem und wenn es nur für ein „Schornsteinfeger-Foto“ ist.

Rentierschlittentour mit Pirjo und Martii aus Finnland

Rentiere gehören zu Lappland wie das Wasser in einen See. Gibt es in Lappland genauso viele Rentiere wie Einwohner? Ich glaube schon. Vielleicht ist das Verhältnis der Einwohner zu Rentieren sogar umgedreht. Eine Rentnersafari ist eine wundervolle Erfahrung für Touristen, jedoch keine Erfindung der Tourismusindustrie. Die Ureinwohner der Region, die Samen, nutzten die Rentiere seit jeher als Transportmittel oder um sich einfach von A nach B fortzubewegen. Heute können wir uns aussuchen, wie lange unsere Reise dauern soll, aber es hat immer etwas Mystisches bei der Fahrt über einen zugefrorenen See oder durch den tief verschneiten Winterwald im Rentierschlitten zu sitzen und dem gemächlichen Zuckeln der Rentiere zuzusehen. Dafür musst du nicht einmal sportlich sein.

Rentierzüchter lieben ihre Tiere. Wir hatten das Glück mit den Rentieren von Pirjo und Martii Uusitalos Rentierfarm geräuschlos durch das Winterparadies zu gleiten. Ganz geräuschlos war es natürlich nicht, denn unter den Kufen der Schlitten knirschte der trockene Schnee. Wir hatten das Vergnügen, eine eiskalte Februarwoche für unser Urlaubsvergnügen im Jahre 2018 zu erwischen, da waren tagsüber minus 20 bis 25 Grad keine Seltenheit, nachts sogar bis minus 33 Grad. Rentiere sind die Temperaturen gewöhnt, wir Sachsen natürlich nicht. Da waren wir dankbar für den blauen Himmel und den Sonnenschein, auch wenn er nicht unsere Körper, dafür aber unsere Herzen wärmte. Pirjo und Martii hatten gut vorgesorgt. Wir saßen in einfachen Holzschlitten zu zweit aneinander gekuschelt, vom schneebedeckten Boden nur wenige Zentimeter durch die Schlittenkufen getrennt, eingemummelt in unsere dicken Thermo-Schneeanzüge und selbstverständlich auf Rentierfellen sitzend. Kuschelige Decken wärmten unsere Füße. Die Rentiere kannten ihren Weg, hatten aber auch ihren eigenen Kopf. Rentiere vom Schlitten aus zu führen, ist nicht schwierig. Nach einer kurzen Einweisung durch Pirjo und Martii wussten wir, wie wir die Zügel zu halten hatten. Doch wenn unser Schlittentier hungrig oder besser durstig war, fraß es am Rande des Weges und meist während der Fahrt den eiskalten Schnee. Rentiere lieben die Gemächlichkeit, anders als Huskys, die sich freuen, wenn es wild wird und sie sich bei klirrender Kälte austoben können. Dazu aber später. Zu einer ordentlichen Rentiertour gehörte es auch, dass wir hinterher gemeinsam die Tiere mit Gras und Flechten fütterten und im gemütlichen Sami-Zelt am offenen Feuer und bei einem Moosbeerentee den Erzählungen der Samis lauschten, die selbstverständlich ihre Trachtenkleidung trugen. Erst jetzt fiel uns auf, dass die Kälte so langsam aber sicher unser Thermokleidung durchdrungen hatte und der heiße Tee nicht nur unserem Körper, sondern auch unsere Seele guttat. Und das Beste zum Schluss! Jeder bekam einen Rentnerführerschein. Wenn ich heute daran zurückdenke, dann kommt es mir vor, als wäre ich nicht wirklich dort gewesen. Es war so traumhaft schön, dass ich das Gefühl habe, ich bewegte mich in einem Märchenfilm und der Regisseur konnte jederzeit sagen, so es ist nun genug. Schaltet das Märchen von der Schneeprinzessin wieder aus. Aber nein, es war kein Märchenfilm, ich hielt ja meinen Rentnerführerschein fest in der Hand und durfte ihn mit nach Hause nehmen. Nur wo nehme ich jetzt in Sachsen ein Rentier her?

Dass ich wirklich dort war, davon zeugen meine Fotos.

Huskyschlittenfahren

„Ramis Huskies“ – eine tolle Erfahrung mit Huskys durch die finnische Winterlandschaft zu gleiten

Ramis Husky-Farm befand sich nicht weit von Kittilä entfernt im atemberaubenden Nationalpark Pallas-Ylläs. Wir waren Ramis Gäste auf einer atemberaubenden Hundeschlittentour. Die Gegend im Nationalpark war ideal für Huskytouren durch einsame Wälder und bei klirrender Kälte über zugefrorene Seen, deren es Tausende in Finnland gibt. Zurück nach einem tollen Tag, egal ob bei Schneegestöber oder Sonnenschein freuten sich die Gäste auf einen wärmenden Tee oder Kaffee am Lagerfeuer oder in der Blockhütte. Die Huskys haben uns bereit erwartet und mit lautem Gejaule und Gebell begrüßt. Wer das Gebell zum ersten Mal in dieser Intensität hört, noch ehe er die eher drahtigen und muskulösen Geschöpfe sieht, macht sich vielleicht Sorgen um sein Wohl und das der Tiere. Doch dem ist auf keinen Fall so. Wir kannten die Begrüßung bereits von unserer Tour aus dem Jahr 2013 und wussten, dass sich die Hunde einfach nur riesig freuten, dass es wieder los ging und sie sich richtig austoben konnten.

6 Hunde vor einen Schlitten gespannt, eine kurze Einweisung und dann gings los. Für die Hunde hieß es nur eins: laufen, laufen, laufen. Für uns Menschen war es schon erst mal eine Kunst auf dem Hundeschlitten standhaft zu bleiben und die Zügel nicht aus der Hand zu geben. Die Huskys hatten so eine Power, dass auch das Bremsen gelernt sein wollte. Der Partner im Schlitten, eingemummelt in Rentierfelle oder Decken, hatte es da einfacher. Er musste nur aufpassen, dass ihm die Kamera nicht aus der Hand rutschte. Vom Gebell der Hunde war nichts mehr übrig geblieben. Wir hörten nur noch ihr Hecheln, während wir durch die Winterlandschaft glitten, an tief verschneiten Bäumen vorbei, deren Äste sich unter der Last des Schnees bis zum Boden bogen.

Snow Village – Eishotel „LAINIO“ in Finnisch-Lappland

Nicht nur unsere Huskytour war toll, sondern auch das Ziel, das Eishotel „Lainio“ inmitten der unberührten Natur im „Ylläs-Nationalpark“. Das Eisparadies öffnet Anfang Dezember jedes Jahr neu seine Tore für alle, die gerne eine tolle Nacht im eiskalten Ambiente verbringen wollen, aber auch für Touristen, die den Wahnsinnskomplex einfach einmal sehen wollen. Dazu gehörten wir, unsere Huskys haben uns in die Wildnis gezogen, doch eine Nacht hier zu schlafen, haben wir uns (noch) nicht getraut. Vielleicht beim nächsten Besuch?

Das „Snow-Village“, wie es liebevoll von den Lappländern genannt wird, verbraucht für seine einzigartige Architektur ca. 7.500 m² kristallklares, natürliches Eis und Schnee. Kein Problem für Lappland, Eis und Schnee haben sie genug, doch das auch im November? Auch für Lappländer ein echtes logistisches Problem. Die Zimmer sind einzigartig und individuell gestaltet, natürlich aus Eis und Schnee, hinzu kommt ein Eisrestaurant, eine Cocktailbar aus Eis sowie eine Kapelle, die regelmäßig für romantische „Eishochzeiten“ genutzt werden kann. Wer gestaltet dieses gigantische Bauwerk? Jährlich kommen Künstler aus aller Welt nach Lappland, um dieses Gesamtkunstwerk aus riesigen Eisblöcken mit der Hand und auch Technik zu erschaffen. Es ist für die Könner eine Ehre hier dabei sein zu dürfen.

Motorschlittenfahrten – für die Lappländer Alltag – für uns Touristen ein unbeschreibliches Vergnügen

Mit dem Motorschlitten waren wir schnell vertraut – ein Ausflug über den zugefrorenen See und in die tief verschneiten Wälder gehörte einfach dazu. Für die Finnen ist es ein Fortbewegungsmittel im Alltag des Winters, für uns Spaß pur. Die Wege waren zumeist gespurt, und unser Guide gab mächtig Gas. Zu Anfang erschien uns das Flitzen mit den Motorschlitten sehr wacklig, denn die zugefrorenen Seen und Waldwege waren keine Asphaltpisten, aber daran haben wir uns schnell gewöhnt. Die Schlittenkufen bahnten sich schon ihren Weg, auch in den Kurven, die zu fahren anfangs gewöhnungsbedürftig war.

Der Ylläs – finnisches Wintersportzentrum und Ort zum Träumen, wenn man einfach nur auf dem Gipfel steht

Der Ylläs ist ein perfektes Skigebiet für alle, die es in Finnland wissen wollen. Skilanglauf ist in Finnland sehr verbreitet und man kann es überall tun. Die finnischen Wälder sind ein Mekka für Langlaufbegeisterte und (fast) überall findet man gespurte Loipen. Der Ylläs aber bietet auch den Abfahrtsbegeisterten eine Alternative mit besten Bedingungen. Einmal mit der Gondelbahn auf dem Gipfel angelangt, staunst du sowieso, was der finnische Winter zu bieten hat. Ich habe noch nie solche meterdicken Raureifwände gesehen wie an der urigen Gipfelbaude. Hier oben mit Aussicht bis weit nach Schweden, aber auch in das finnische Seeland lag uns die großartige Landschaft zu Füßen. Die Fotos laden einfach zum Träumen ein.

Abwärts ging es mit Schneeschuhen, erst durch das unberührte Schneefeld, später mitten durch Wald und Unterholz. Mit Schneeschuhen kein Problem, ohne sie wären wir hüfthoch im Schnee versunken und wie schwer es war, sich da wieder heraus zu buddeln, wollt ihr euch gar nicht vorstellen. Unser Guide hat es uns vorgemacht. Das Erlebnis war es einfach wert, es einmal zu probieren.

Was verbindet sich noch in meiner Erinnerung mit dem „Ylläs“? Mit der Schneeraupe nachts zur Baude fahren und ein Finnisches Fondue genießen. Ich habe mir nicht träumen lassen, jemals so etwas Tolles zu erleben. Das Fondue war schon einmalig und tollste finnische Küche. Aber wie inszeniert dauerte es nicht lange und grünschimmernde Nordlichter wabberten am Nachthimmel über dem Berg. Faszination pur!

Levi –  Touristenmekka in Finnland und gleichzeitig das bekannteste finnische Abfahrtsgebiet

Schnee in Deutschland ist mittlerweile rar geworden und es sieht nicht so aus, als ob es besser wird. Deshalb ist es beruhigend zu wissen, dass in Finnisch-Lappland Wintermärchen noch wahr werden können. Levi ist wahrscheinlich das bekannteste Touristenmekka in Finnland. Nicht zuletzt weil Wintersport hier groß geschrieben wird. Alljährlich beginnt der Skiweltcup seine Saison in Levi und alle Weltcupgewinner dürfen an der Liftstation einer Gondel ihren Namen geben. Aber natürlich finden auch Hobbysportler alles, was das Herz begehrt. Levi ist aber nicht nur für den Wintersport bekannt und beliebt, sondern auch für seine ursprüngliche, herzliche Kultur und die Lebensart Lapplands. Zwei Tage haben wir die von Lebensfreude geprägte Atmosphäre in dem kleinen Städtchen genossen. Natürlich haben wir die Gondel von „Maria-Höfl-Riesch“ bestiegen und uns das Winterparadies von oben angesehen. So eine Traumkulisse mit blauem Himmel und purem Sonnenschein bei klirrender Kälte konnten wir uns einfach nicht entgehen lassen. Unseren letzten Abend in Levi verbrachten wir allerdings im Glasiglu-Dorf „Golden Grown“oberhalb von Levi. Ich kann euch sagen, so ein Erlebnis ist einmalig. Was ist ein Glasiglu? Du liegst in deinem Bett und schaust durch eine beheizte Kuppel  aus Glas auf die nächtliche Kulisse am Himmel. Und wenn du Glück hast, erscheint dann auch noch das Naturphänomen der Aurora Borealis. Das Glück hatten wir in unserer Nacht unter der Glaskuppel nicht, das Erlebnis möchte ich aber trotzdem nicht missen. So ein Glasiglu hat natürlich nicht nur ein Bett unter „freien Himmel“, sondern auch einen Sanitär- und Küchenbereich, den nicht jeder einsehen kann. Also einmalig, wie so vieles in Finnland. Leider auch unsere letzte Nacht für diesen Urlaub, aber ganz sicher nicht der letzte Urlaub in Finnland. Am nächsten Morgen genossen wir unser letztes Highlight des ohnehin schon unbeschreiblich schönen Urlaubs: Eiskarting im Erlebnispark von Levi mit Wettstreit um die best Zeit und anschließender Siegerehrung. Danach ab zum Flughafen. KITTOS! Danke für die tollen, erlebnisreichen Tage!

Hier habt ihr meine schönsten Fotos, die auf meiner Reise in das verschneite Finnland entstanden sind, gesehen.

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